Eine ganze Batterie an Kassettendecks surrt und klackert inmitten des Raumes. Die Tracks von TRU. dringen aus den Kopfhörern, verheddern sich ineinander und verschmelzen mit dem mechanischen Lärm. Die Besucher treiben den Wirrwarr voran. Sie spielen, stoppen, spulen oder versinken unter einem Kopfhörer in den Klängen.

Zeitgleich flimmern auf alten Röhrenfernsehern vereinsamte Rolltreppen in grellem Licht, stoische Reklametafeln an dunklen Straßen oder ein malerischer Sonnenuntergang hinter den schwarzen Konturen Berlins, den der Künstler _4.x zu nächtlich, flackernder Großstadthektik verzerrt. Die Besucher wechseln die Bänder, bestimmen das Rauschen. Zurückspulen nicht vergessen!

Den Ausgleich zum Klackern und Flackern bildet die Fotoserie „less noize“ mit größtenteils unveröffentlichten Fotografien aus dem Bildmaterial zum gleichnamigen Musikvideo. Über die gesamte Breite der Galerie erstrecken sich 24 beeindruckende Stillleben vor verriegelten Berliner Clubtüren, aufgenommen während des Lockdowns. Paradoxe Szenerien – ebenso schön, wie melancholisch.

Der französische Techno-Pionier Laurent Garnier lobte die Musik von TRU. mit den Worten: „Absolutely love the album!“. Die Ausstellung schließt daran eindrucksvoll an.